Das letzte Jahr war – ich denke darauf können wir uns einigen – sehr herausfordernd. Egal, wo wir vor Beginn der Pandemie standen, an der ein oder anderen Stelle wurden wir alle durch sie ziemlich durchgerüttelt. Die einen mehr, die anderen weniger. Aber ich kenne niemandem, an dem sie spurlos vorüber ging.
Solche Zeiten erlebst du sicher auch an anderen Stellen in deinem Leben immer wieder, also auch, wenn nicht gerade eine globale Pandemie herrscht.
Was dann passieren kann: Schwere Gedanken und Gefühle zeigen sich.
- Du fängst an, dir Sorgen zu machen, alle möglichen Szenarien durchzuspielen und
- du steigst aus dem Hier & Jetzt aus.
Bis dir das bewusst wird, vergeht vielleicht einige Zeit und dann weißt du nicht, wie du all das verarbeiten sollst. Oder du merkst, dass diese Gedanken dich runterziehen, hast aber keine Idee, wie du sie loslassen kannst.
Da ich das selbst nur allzu gut kenne, möchte ich dir ein paar Impulse mit auf den Weg geben, die mich selbst durch das letzte Jahr gebracht haben und immer wieder durch schwere Zeiten tragen.
Schwere Gedanken wahrnehmen & loslassen
Wenn sich schwere Gedanken zeigen und das Karussell anfängt sich zu drehen, ist es niemals hilfreich, einfach den Stop-Knopf zu drücken und davor wegzulaufen. Was dir helfen kann, weiterzufahren, ohne dass dir schwindelig wird:
1. Aufschreiben & Verbrennen
- Hole dir einige Zettel und schreib alles auf, was dir gedanklich grade nicht gut tut. Alles, was dich wütend oder traurig macht oder was dir Sorgen bereitet. Schreib wirklich jeden kleinen Gedanken auf – es tut ihnen gut, gesehen & gehört zu werden.
- Als Nächstes verabschiedest du dich von ihnen. „Es ist gut, dass ihr da wart. Ihr dürft jetzt wieder gehen“.
- Und dann verbrennst du sie.
2. Rausschreien & Loslassen
- Gehe raus in die Natur, an deinen Lieblingsort – den Wald oder das Meer.
- Stelle dich aufrecht hin, beide Füße fest auf dem Boden verankert.
- Schließe deine Augen und atme 3x tief ein und aus.
- Nimm die Stärke der Natur um dich herum bewusst wahr.
- Was fühlst du im Wald oder am Meer?
- Hol nochmal tief Luft und dann schrei so laut und solange du kannst!
- Verabschiede deine Sorgen bewusst.
- Geh und lasse sie dort bei den Bäumen oder dem Wasser.
3. Visualisieren & Wegschicken
- Nimm dir einen ruhigen Moment. Schließ deine Augen und stell dir das Gefühl vor, das dich gerade beherrscht. Als Person oder als Gegenstand.
- Beschreibe oder male es. So detailliert wie du kannst.
- Frage bewusst nach: „Was willst du?“
- Schreibe oder male die Antwort auf, die sich intuitiv zeigt.
- Schau nochmal auf das, was du geschrieben oder gemalt hast.
- Bedanke dich und schicke es weg: „Danke, dass du hier warst. Danke für das, was du mir sagst/zeigst! Jetzt darfst du gehen.“
Wenn du losgelassen hast, entsteht vielleicht eine Leere in dir. Du fühlst dich leichter, aber eben auch nicht erfüllt. Was vorher an Wut, Trauer oder Sorgen da war, hat nun Raum frei gemacht. Nur wofür?
Kennst du dieses Gefühl? Bevor du es mit neuen Gedanken, Emotionen oder Aufgaben füllst, die vielleicht nicht hilfreich sind, stärke dich selbst. Bau dir ein neues, inneres Fundament, auf welchem du der Welt gestärkt entgegentreten kannst:
Rituale die Kraft spenden
1. Deine Videobotschaften
- Erstelle kleine Videos mit positiven Botschaften über alles, was an dir wundervoll ist. Ja, das ist komisch und ungewohnt. Überwinde dich trotzdem! Es lohnt sich und ist so wertvoll!
- Wenn du niemanden darum bitten möchtest, kannst du sie natürlich auch selbst aufnehmen.
- Schau dir die Videos an, wenn es dir nicht so gut geht. Solche bestärkenden Dinge von dir selbst zu hören, glaub mir – das hat eine enorm kraftvolle Wirkung!
- Du kannst dir so jederzeit selbst kleine Glücksmomente schenken & zurück in deine Innere Kraft kommen – egal wann und wo, weil du die Videos immer auf deinem Handy dabei hast.
2. Dein Schreibritual
Einmal am Tag nimmst du dir 5-10 Minuten für dich selbst, immer zur gleichen Tageszeit. In diesen Minuten schreibst du.
So kannst du deine Gedanken regelmäßig sortieren, sie aus der geistigen Welt in die physische bringen und dort auch erstmal lassen und bewahren.
In weniger kraftvollen Momenten kannst du deine Notizen jederzeit zur Hand nehmen und dich an die positiven Dinge erinnern.
Nutze für dein Schreibritual eine der beiden folgenden Möglichkeiten:
Freies Journaling
Nutze ein Blankonotizbuch und schreibe frei alles auf, was dir in den Sinn kommt. Beziehe dabei aber immer 3 Dinge / Momente / Gefühle ein, die an diesem Tag besonders & schön waren. Egal wie klein oder groß sie sind!
Tagebuch mit Vorgaben
Es gibt inzwischen unheimlich viele Dankbarkeits- oder Achtsamkeitstagebücher, die bereits formulierte Fragen mitbringen und dir so den Einstieg erleichtern können. Meine liebsten sind „Moodify“ und „Das 6 Minuten Tagebuch“ (Werbung, unbezahlt).
3. Deine Kraftkiste
Wenn du gerade in einer positiven Stimmung bist, stell dir eine kleine Kiste zusammen, in die du Dinge legst, von denen du weißt, dass sie bei dir gute Gedanken & Gefühle auslösen:
- Karten mit Affirmationen, Zitaten u. Ä. die dich positiv ansprechen
- Bilder, die positive Emotionen bei dir auslösen
- Kleine Gegenstände, mit welchen du glückliche Momente verbindest
- Düfte (Duftkissen, ätherische Öle o.ä.), die dich zum Lächeln bringen
- Eine schöne Kerze, um für dich selbst ein Licht anzuzünden
Egal was es ist, alles was dir gut tut, darf in diese Kiste! Der Inhalt wird dir Kraft spenden und deine Gedanken positiv ausrichten.
Übrigens:
Natürlich darfst du die Kiste jederzeit erweitern oder aktualisieren.
Auch für Kinder ist eine eigene Kiste sehr kraftvoll – wenn sie bei der Gestaltung einbezogen werden.
Mir geht es übrigens nicht darum, jede schwere Emotion und jeden negativen Gedanken einfach wegzuschieben. Auch sie haben ihre Daseinsberechtigung und sind aus einem Grund zu dir gekommen.
Ich möchte dir dabei helfen, aus den negativ bewerteten Gedanken auch wieder auszusteigen, dich innerlich zu stärken und in deine Kraft zu kommen – um für herausfordernde Zeiten & Themen gestärkt zu sein und zu wissen, wie du gut für dich sorgen kannst.
Sei die, die du bist.
Sei die, die du sein willst.
Und vergiss nicht:
You ARE a wonder:woman!
wunderbar.einzigartig.du.